Krieg im Museum von Ekaterina Keding/Wlodzimierz Borodziej/Ekaterina Makhotina u a - gebundenes Buch

Krieg im Museum
Präsentationen des Zweiten Weltkriegs in Museen und Gedenkstätten des östlichen Europa, Veröffentlichungen des Collegium Carolinum 131, Veröffentlichungen des Collegium Carolinum 131
ISBN/EAN:  9783525373095
Sprache: Deutsch
Umfang: 378 S.
Einband: gebundenes Buch
Kein anderes Ereignis der Zeitgeschichte hat in Europa eine solche identitätspolitische, sinnstiftende Erinnerungskraft und ist so stark von geschichtspolitischen Konjunkturen und nationalkulturellen Deutungen abhängig wie der Zweite Weltkrieg. Die Erinnerung an den Krieg ist jedoch zwischen Erinnerungskollektiven umkämpft, was für Museen eine Herausforderung ist. Daher stellt sich grundsätzlich die Frage, ob das museale Narrativ das Ergebnis eines gesellschaftlichen Aushandlungsprozesses ist, oder ob es andere, 'alternative Geschichten' ausgrenzt und somit als geschichtspolitischer 'Schiedsrichter' fungieren will. Die Brennpunkte der Debatten betreffen unter anderem die Opferhierarchie, die Thematisierung der (eigenen) Täter und die Integration des Holocaust in die offizielle Kriegserzählung. Der gesellschaftliche Dissens in Bezug auf diese Fragen führt dazu, dass die 'musealisierte Geschichte' oft von der 'erinnerten Geschichte' abweicht. Der Sammelband analysiert erstmals mit ähnlichen methodischen Zugängen ausgewählte Museen und Gedenkstätten des östlichen Europa zum Zweiten Weltkrieg. Dadurch werden nicht nur die erinnerungspolitischen Kontexte in osteuropäischen Staaten, sondern auch der Einfluss der transnationalen Museumspraxis in Bezug auf den Holocaust sichtbar.
Ekaterina Makhotina ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Abteilung für Geschichte Ost- und Südosteuropas der LMU München. Dr. Wlodzimierz Borodziej ist Professor am Historischen Institut der Universität Warschau. Dr. Étienne François ist emeritierter Professor für Geschichte am Frankreich-Zentrum der Freien Universität Berlin. Ekaterina Keding ist Koordinatorin des Promotionskollegs 'Polen und Deutschland' der LMU München. Dr. Martin Schulze Wessel ist Professor für die Geschichte Ost- und Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
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