Die vergangene Zukunft Europas von Petra Overath - gebundenes Buch

Die vergangene Zukunft Europas
Bevölkerungsforschung und -prognosen im 20. und 21. Jahrhundert
ISBN/EAN:  9783412206369
Sprache: Deutsch
Umfang: 408 S., Einige Abb. und Tab.
Einband: gebundenes Buch
Bevölkerungskonstruktionen sind folgenreich. Sie konnten seit dem 20. Jahrhundert in Europa Grundlage der Erfassung, Verschiebung und Vernichtung von Bevölkerungsgruppen sein. Unter anderen Vorzeichen zirkuliert auch im 21. Jahrhundert komplexes Wissen über die Bevölkerungen Europas: Wie wird sich zukünftig deren Fruchtbarkeit im Vergleich mit anderen Teilen der Welt entwickeln? Wie ist die Bevölkerungsentwicklung mit den Sozialsystemen vereinbar? Wer gehört überhaupt zu Europa? Die Autoren und Autorinnen untersuchen, wie demografische Wissensordnungen europäische Selbstverständnisse geprägt haben und auch heute mitbestimmen. Dabei wird die historische Tiefenschärfe von Bevölkerungsfragen und Europavorstellungen deutlich: die 'vergangene Zukunft Europas' ist von erstaunlicher Aktualität. Mit Beiträgen von Regula Argast, Ursula Ferdinand, Heinrich Hartmann, Ian Innerhofer, Heike Kahlert, Patrick Kury, Martine Mespoulet, Arnaud Lechevalier, Petra Overath, Daniel Schmidt, Maximilian Schochow, Anne Seitz und Annett Steinführer.
InhaltsangabeDank Petra Overath (Geschichte/Berlin): Einleitung zur "Vergangenen Zukunft Europas" Pascale Laborier (Politikwissenschaft/Berlin, Amiens): Biopolitik und Bevölkerung - Die Erweiterung eines Konzepts B: Wissensgeschichte und demografische Prognosen Heinrich Hartmann (Geschichte, Basel): "Eine unaufhörliche Schwächung der Wehrkraft unseres Vaterlandes". Rekrutenstatistik und demografischer Diskurs in Europa vor dem Ersten Weltkrieg Petra Overath (Geschichte, Berlin): Internationale Bevölkerungskongresse. Zwischen Fragilität und Expertise Regula Argast (Geschichte, Zürich): Population under Control: Das Ciba-Symposium "The Future of Man" von 1962 im Spannungsfeld von Reformeugenik, Molekulargenetik und Reproduktionstechnologie Heike Kahlert (Soziologie, Rostock): Die vergangene Zukunft des Europäischen Sozialmodells im Spiegel des demographischen Wandels B: Bevölkerung zwischen Dekadenz und Pathologie Anne Seitz (Romanistik, Bochum): Mikroben in der Dekadenz. Degeneration und Bakteriologie in Familienzeitschriften und in fiktionaler Literatur (Frankreich um 1900) Patrick Kury (Geschichte, Bern): Zivilisationskrankheiten an der Schwelle zur Konsumgesellschaft: Das Beispiel der Managerkrankheit in den 1950er- und 1960 Jahren C: Apokalypsen Ursula Ferdinand (Soziologie, Münster) Das Gespenst des Geburtenrückgangs im (deutschen) 'Denken über die Bevölkerung' im 20. Jahrhundert Daniel Schmidt (Politikwissenschaft, Leipzig). Von der Krise zur Chance - Die Politik der "Bevölkerung" D: EuropaVorstellungen Anne Seitz/Petra Overath: Bedrohte Europäer. Bevölkerungswissenschaftliche und literarische Entwürfe des homo europaeus und der europäischen Bevölkerungen (ca. 1900-1940) Ian Innerhofer: Die wissenschaftliche Konstruktion der "agrarischen Übervölkerung" in Südosteuropa vor und während des Zweiten Weltkriegs Annett Steinführer (Soziologie, Leipzig). Konstruktionen des demografischen Wandels in der Tschechischen Republik 1990-2008. Oder: Von der Unmöglichkeit eines neutralen Konzepts. E: Theorien und Konkurrenzen Werner Lausecker (Geschichte, Wien): Aneignen, verdrängen, ersetzen. Die Bevölkerungstheorien Paul Momberts vor, während und nach dem Nationalsozialismus Maximilian Schochow (Politikwissenschaften, Leipzig): Das "Bevölkerungsgesetz des Sozialismus". Die DDR-Demographie. Arnaud Lechevalier (Ökonomie, Berlin/Paris/Frankfurt a. O) Konkurrierende Ansätze der Generationengerechtigkeit und Rentenreformen im gegenwärtigen Kontext
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