Die Erfindung des Rades von Harald Haarmann - gebundenes Buch

Die Erfindung des Rades
Als die Weltgeschichte ins Rollen kam, Von der Eurasischen Steppe zu den frühen Hochkulturen
ISBN/EAN:  9783406797279
Sprache: Deutsch
Umfang: 191 S.
Einband: gebundenes Buch
Auch erhältlich als:
ALS DIE WELTGESCHICHTE INS ROLLEN KAM - DER SIEGESZUG EINER ERFINDUNG Räder und Wagen sind erstaunlich junge Errungenschaften. Der Kulturwissenschaftler Harald Haarmann erklärt anhand neuerer Funde und Forschungen, warum die bahnbrechende Erfindung eher in Alteuropa und der Eurasischen Steppe - nicht im Zweistromland - zu verorten ist und wie sie sich von hier aus in der Alten Welt verbreitet hat. Als religiöse Symbole zeugen Räder und Wagen bis heute davon, wie tiefgreifend sie die frühen Hochkulturen geprägt haben. Als man in Alteuropa, Ägypten und Mesopotamien längst Städte baute, Hochöfen betrieb und schreiben konnte, wurden Lasten noch von Eseln, Kamelen und Menschen geschleppt oder - als Gipfel der Technik - auf Schlitten durch den Sand und über rollende Stämme gezogen. In den südamerikanischen Hochkulturen gab es überhaupt keine Räder. Harald Haarmann zeigt zunächst, wie um 5000 v. Chr. in der Donauzivilisation das Töpferrad erfunden wurde. Es sollte noch einmal rund tausend Jahre dauern, bis in der Eurasischen Steppe - in einer hochmobilen Gesellschaft und einem geeigneten Gelände - erstmals Wagen aufkamen. Von hier aus verbreitete sich die Innovation schnell in alle Himmelsrichtungen: nach Europa, Mesopotamien, Indien und China. Um 2000 v. Chr. begann die Ära der Streitwagen, mit denen sich weite Räume beherrschen ließen. Es war die Blütezeit der altorientalischen Großreiche. Die Verdrängung der Streitwagen durch hochmobile Reitereien konnte den Siegeszug des Rades nicht aufhalten: Transportwagen, Schöpfräder, Spinnräder und Zahnradgetriebe haben die Welt verändert und tun das bis heute. Die wichtigste Erfindung der Menschheit - und warum sie so relativ jung istNeue archäologische Erkenntnisse zur Herkunft des Rades aus der Eurasischen Steppe Wie das Rad neue Weltreiche entstehen ließ, den Handel beflügelte und zum mächtigen Symbol in Philosophie und Religion wurde Mit zahlreichen farbigen Abbildungen
Harald Haarmann gehört zu den weltweit bekanntesten Sprach- und Kulturwissenschaftlern. Er wurde u.a. mit dem Prix Logos der Association européenne des linguistes, Paris, sowie dem Premio Jean Monnet ausgezeichnet. Seine Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt. Bei C.H.Beck erschienen u.a. "Geschichte der Schrift" (2017), "Vergessene Kulturen der Weltgeschichte" (2019) sowie zuletzt "Die seltsamsten Sprachen der Welt" (2021).
Rad, Schlitten, Wagen: Primäre und sekundäre Technologien Die Anfänge des Töpferrads in Alteuropa Die Einführung des Töpferrads in Mesopotamien Frühe Kontakte im Grenzland der Donauzivilisation Älteste Experimente mit Rad und Achse (4. Jahrtausend v. u. Z.) Vom Scheibenrad zum Speichenrad Die frühesten Wagen Zugtiere für Wagen und Karren (ab ca. 3500 v. u. Z.) Der älteste Spezialwortschatz für Räder und Wagen Die Weiterentwicklung in der Trypillja-Region Der vierrädrige Kastenwagen im westlichen Steppengebiet und im Kaukasusvorland Mesopotamien: Vom Lastschlitten zum Wagen Mögliche Transferrouten nach Indien Transfer im Rahmen der Kurgan-Migrationen: Von Mitteleuropa bis Zentralasien Das Tarimbecken als Drehscheibe Prunkwagen als Grabbeigaben in Altchina Die späte Einführung von Rad und Wagen in Ägypten Streitwagen im südlichen Ural Bauweisen und Wagentypen (2000 –1150 v. u. Z.) Arische Streitwagenleute in Nordindien Die Streitwagen erobern den Mittleren Osten Austausch zwischen dem Reich von Mitanni und Ägypten Die Schlacht auf Rädern: Kadesch (um 1274 v. u. Z.) Kriegstechnik in der Antike Die Ablösung der Streitwagen durch die Reiterei zur Zeit Alexanders des Großen Prunk- und Paradefahrzeuge Wagenrennen und Olympische Spiele Die lenkende Göttin Athene Helios mit den Feuerrossen Dionysos und der Wagen im Sternbild Streitwagenmetaphorik in der Philosophie Die Quadriga als politische Ikone Radsymbolik in Hinduismus und Buddhismus Ratha: Prozessionen und steinerne Tempelwagen Mobile Zeremonialplattformen in der mongolischen Steppe Radkreuz und Sonnenwagen bei den Germanen und Kelten Votivgaben auf Rädern und Kalenderzahnräder bei den Maya Die Radlosigkeit der präkolumbischen Andenkulturen Straßenbau in den frühen Hochkulturen Die Etrusker als Fahrzeug- und Straßenbauer Das Verkehrsnetz in den römischen Kolonien Rammböcke und Belagerungstürme auf Rädern Die Hängenden Gärten der Semiramis und die Archimedische Schraube Göpel und Getriebe: Das Zahnrad Schöpfräder und Wassermühlen Die Windmühle Die späte Erfindung des Spinnrads Epilog Literatur Bildnachweis Register
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