Gelehrsamkeit und Geschlecht von Andreas Neumann - gebundenes Buch

Gelehrsamkeit und Geschlecht
Das Frauenstudium zwischen deutscher Universitätsidee und bürgerlicher Geschlechterordnung (1865-1918), Wissenschaftskulturen. Reihe III: Pallas Athene, Geschichte der institutionalisierten Wissenschaft
ISBN/EAN:  9783515131650
Sprache: Deutsch
Umfang: 420 S., 3 s/w Illustr., 8 farbige Illustr., 14 s/w
Einband: gebundenes Buch
Weshalb durften Frauen an deutschen Universitäten im internationalen Vergleich erst spät studieren? Wieso entbrannte in Deutschland um das Thema ein Streit, der ein halbes Jahrhundert andauerte? Und wie wurde eine Einigung erzielt? Mit Antworten auf diese Fragen fügt Andreas Neumann der Geschichte des Frauenstudiums ein wichtiges Kapitel hinzu. Seine wissenssoziologische Diskursanalyse steht auf breiter Quellenbasis und entschlüsselt Machtpotenziale beteiligter Interessengruppen sowie verhandelte Wissensbestände. Der Mixed-Methods-Zugang verbindet die qualitative Analyse von Deutungen und Narrativen mit der quantitativen Analyse von sozialen Strukturen. Dieser Ansatz geht über deskriptive Darstellungen hinaus, weil er Erklärungen liefert: Deutlich wird, wie sich die Männeruniversität dynamisch stabilisierte. Bei der Zulassung von Frauen zum Studium handelte es sich deshalb um keine reine Fortschrittsgeschichte. Es gelang der bürgerlichen Frauenbewegung zwar, die Bildungspolitik über die Öffentlichkeit zu beeinflussen - hier zeigt sich das deutsche Kaiserreich von seiner fortschrittlichen Seite. Grenzen dieser Modernität liegen jedoch in der Voreingenommenheit gegenüber "der akademischen Frau", die schon die "gläserne Decke" für Akademikerinnen im Wissenschaftsbetrieb erkennen lässt.
Andreas Neumann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universitätsgeschichtlichen Forschungsstelle am Universitätsarchiv Jena und Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Geschlechtergeschichte an der FSU Jena. Seine Forschungsinteressen liegen auf dem Gebiet der Sozial- und Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts mit Schwerpunkt auf Universitäts- und Geschlechtergeschichte. Zur Zeit forscht er zu akademischen Ehrungen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik.
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