Richard Powers: Wurzeln des Lebens

Schon der Klang der Zeit hat mich durch seine epische Breite und poetische Sprache sehr beeindruckt. Mit der Overstory (dt. Die Wurzeln des Lebens) ist Richard Powers wieder ein ganz großer Wurf gelungen, der 2019 mit dem Pulitzer Preis honoriert wurde. Der Roman ist gleichzeitig eine unvergleichliche Hommage an die Bäume – oder besser den Wald - und eine Geschichte der Menschen, die nur eine sehr kurze Zeitspanne diesen Planeten bevölkern. Untrennbar ist diese Geschichte und auch die der acht Protagonisten des Buches mit der der Bäume verbunden. Sie gehören zu denjenigen, die nicht die Augen davor verschließen können (oder wollen), was wir mit unserer Lebensgrundlage machen. Auf ganz unterschiedlichen Wegen sind sie auf der Suche nach dem Geheimnis des Lebens: Patricia (eine Art weiblicher Peter Wohlleben), indem sie unermüdlich Erkenntnisse über Bäume und ihre Kommunikation sammelt und Neelay, der geniale Spiele-Programmierer, der erkennt, dass die größte zu lösende Aufgabe darin besteht, zu erkennen wie wir in dieser Welt leben können ohne sie zu zerstören.

Der Roman hat ein Anliegen, er soll aufrütteln, uns klar machen, dass nicht wir die Krone der Schöpfung sind. Das geschieht aber nicht auf Kosten seiner künstlerischen Qualität. Für mich war das Buch eine packende und zutiefst berührende Lektüre, über die ich immer noch nachdenke.

Lesen Sie dieses Buch und Sie werden die Welt mit anderen Augen sehen!

 

Titel: Die Wurzeln des Lebens
Autor: Powers, Richard
Datum der Veröffentlichung: 04.10.2018
Verlag: Fischer, S. Verlag GmbH
Sprache: Deutsch
Genre: Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
ISBN: 9783103973723
Rezensent: Sonja Segerer
Bewertungsergebnis: 5sterne.png (5/5)
Datum der Bewertung: 01.11.2021