Robin Wall Kimmerer | Das Sammeln von Moos. Eine Geschichte von Natur und Kultur

Oft unbemerkt und unerkannt bilden Moose, die primitivsten aller Pflanzen, eine andere, eine eigene Welt: Sie haben weder Blüten, Früchte noch Samen und bringen es dennoch auf 22.000 Arten. Sie haben keine Wurzeln, und doch sind sie seit ihrer Entstehung vor 400 Millionen Jahren tief verbunden mit dem Leben unzähliger anderer Organismen. Die amerikanische Bryologin (Mooskundlerin) Robin Wall Kimmerer eröffnet uns einen wissenschaftlichen Blick in diese faszinierende Welt und spart nicht mit den Erkenntnissen traditioneller indigener Völker.

| statt einer Leseprobe

Moose waren die ersten Pflanzen, die das Land begrünten – damals bestanden die Böden aus Felsen und Steinen und nicht wie heute aus verrotteten Pflanzen. Aus dieser Zeit haben Moose noch heute die Fähigkeit, Nähr- und Schadstoffe aus der Luft zu filtern. Möglich macht’s ihre Oberfläche: Höhere Pflanzen haben meist eine Cuticula, eine wachsartige Schicht, die die Pflanze schützt. Diese Cuticula haben Moose nicht, stattdessen eine elektrostatisch geladene Vorstufe davon. An ihr können geladene Teilchen aus der Luft gehalten werden. Die Oberflächenstruktur dieser Blättchen ist komplex, was die Moosoberfläche – im Vergleich zu anderen Pflanzen – zehn bis 20 Mal größer macht. Statt Wurzeln besitzen Moose sogenannte Rhizoide. Das sind haarähnliche Strukturen, die die Moospflanze besser im Boden verankern. (Quarks)

Quelle: Dieser Buchtipp stammt aus unserem SEKO Newsletter 26/22 mit Buch- und Rundfunktipps für literarisch Interessierte und Neuigkeiten rund um SEKO. Zur Anmeldung geht es hier.

Das Sammeln von Moos
Eine Geschichte von Natur und Kultur, Naturkunden 82
ISBN/EAN: 9783751802123