Arbeiterfreunde von Jens Wietschorke - Taschenbuch

Arbeiterfreunde
Soziale Mission im dunklen Berlin 1911-1933, Campus Historische Studien 67
ISBN/EAN:  9783593397443
Sprache: Deutsch
Umfang: 451 S.
Einband: Paperback
Im Oktober 1911 gingen bildungsbürgerliche Sozialreformer in die Arbeiterviertel im Osten Berlins: eine soziale Mission, in deren Mittelpunkt das Kennenlernen der Menschen und Verhältnisse im 'dunklen Berlin' stand. Sie wurde für ihre Teilnehmer zu einer 'Schule des wirklichen Lebens', in der sie Erfahrungen nachholen konnten, die ihnen ihre bürgerliche Sozialisation bislang vorenthalten hatte. Indem er die Begegnungen zwischen Bürgern und Arbeitern schildert, bietet Jens Wietschorke eine Mikrogeschichte der Klassengesellschaft in Kaiserreich und Weimarer Republik und leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis bildungsbürgerlicher Mentalitäten.
Jens Wietschorke, Dr. phil., ist Assistent am Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien.
InhaltsangabeInhalt Einleitung9 Bildungsbürger als "Arbeiterfreunde": Thema und Fragestellungen9 Quellenmaterial, Forschungsstand und Konzeption der Untersuchung15 Methoden und Problemstellungen21 Zwischen Mikrogeschichte und historischer Ethnographie21 Kulturanalyse der Klassenbeziehungen und des Bildungsbürgertums27 Intellektuellengeschichte als Thema der Europäischen Ethnologie?33 1. Der Schauplatz Berlin-Ost36 Was nicht im Baedeker steht36 Stadtlandschaft und soziale Topographie40 Das "dunkle Berlin": Symbolische Topographien47 2. Die Settlementbewegung in Berlin 1911-191453 Die Rezeption der Settlementbewegung in Deutschland53 Friedrich Siegmund-Schultze und sein soziales Experiment62 Das Convikt: Erste Jahre in der Friedenstraße68 Die "Frauenkolonie" in der Fruchtstraße77 Assoziationsformen: Der Kreis der "Mitarbeiter und Freunde" 83 Netzwerke und Ressourcen88 Nahaufnahme I: Wenzel Holek als Symbolfigur der SAG96 3. Two Nations: Zur Gesellschaftsdiagnose der SAG106 Die Metapher der two nations106 "Das kirchliche Kleid abstreifen"110 Berliner Arbeiter und die Grenze der Respektabilität114 Von der Klassengesellschaft zur "Sozialen Arbeitsgemeinschaft"120 Stadt und Landdiskurse in der SAG123 4. Soziale Mission und das Prinzip der Substitution128 Terra Incognita und Altruismus als Abenteuer128 Bürgerliche Kultur und soziale Mission135 Erich Kocke und das Rettungsparadigma139 Kaffeehalle und Festkultur: Substitution als Methode145 Mission, Gewissen und Persönlichkeit: Religiöse Kulturmuster152 5. Auf der Suche nach dem "wirklichen Leben"159 Die SAG als Erfahrungsproduktionsmodell159 Eine Generation des Unbedingten166 "The Imagination of Powerlessness"173 Der Arbeiter als "einfacher, bedeutender Mensch"179 "Mit zum Volk gehören!" Eine Studentin in der Schraubenfabrik184 Volksnähe als symbolische Ressource193 Nahaufnahme II: Johanna Fränkel und die "Soziale Arbeitsgemeinschaft Berlin-West" 200 6. Angewandte Sozialforschung im "dunklen Berlin"209 Die Verhältnisse kennenlernen209 Ethnographie der Arbeiterfreizeit: Die "Vergnügungskommission"217 Ordnungen des Vergnügens: Das Beispiel Kino224 Der Missionar als Feldforscher: Richard Lau228 Teilnehmende Beobachtung in der Fabrik235 Betriebsforschung und angewandte Sozialwissenschaften244 7. Der Führungsanspruch der Akademiker 1914-1922254 "SozialSoldaten"? Die SAG im Ersten Weltkrieg254 "Ver Sacrum": Friedrich Bredt und Oskar von Unruh263 Kriegsende 1918: Masse und Führung271 Landadel in der SAG: Die Trieglaffer Konferenzen278 "Die Sprache der Höfe verstehen lernen"286 Integrative Führung als Programm296 8. Die Klubarbeit der SAG im Kontext der Jugendpflege303 Jugenddiskurs und Jugendpflege nach 1900303 "Geheime Miterzieher": Die Straße als Gegenspieler313 Der Klub als zivilisierte Bande322 Gutsherrschaft als soziales Modell: Die Ferienfahrten329 Jugend als Problem und Jugend als Bewegung333 9. Der lange Abschied von der Mission 1922-1933340 Neue Klassenbezüge: Vom Sozialstudenten zum Werkstudenten340 Volksbildung als neue Leitidee350 Sozialismus und Christentum: Politische Neuorientierungen355 Lauenstein: Identitätssuche und sozialpolitisches Engagement359 Epilog: Die letzten sieben Jahre der Sozialen Arbeitsgemeinschaft368 Nahaufnahme III: Mennicke, Thadden und die Arbeiter: Ein Brief aus dem Jahr 1927377 10. Soziale Mission im "dunklen Berlin": Eine Bilanz385 Die Logik der Metaphern: Die SAG zwischen 1911 und 1933385 Bildungsbürger und Arbeitermilieu: Eine Beziehungsgeschichte388 Von der Bildungselite zur "integrativen Elite"391 Emotionen und Interessen395 Quellen und Literatur401 Dank450
Inhalt Einleitung 9 Bildungsbürger als "Arbeiterfreunde": Thema und Fragestellungen 9 Quellenmaterial, Forschungsstand und Konzeption der Untersuchung 15 Methoden und Problemstellungen 21 Zwischen Mikrogeschichte und historischer Ethnographie 21 Kulturanalyse der Klassenbeziehungen und des Bildungsbürgertums 27 Intellektuellengeschichte als Thema der Europäischen Ethnologie? 33 1. Der Schauplatz Berlin-Ost 36 Was nicht im Baedeker steht 36 Stadtlandschaft und soziale Topographie 40 Das "dunkle Berlin": Symbolische Topographien 47 2. Die Settlementbewegung in Berlin 1911-1914 53 Die Rezeption der Settlementbewegung in Deutschland 53 Friedrich Siegmund-Schultze und sein soziales Experiment 62 Das Convikt: Erste Jahre in der Friedenstraße 68 Die "Frauenkolonie" in der Fruchtstraße 77 Assoziationsformen: Der Kreis der "Mitarbeiter und Freunde" 83 Netzwerke und Ressourcen 88 Nahaufnahme I: Wenzel Holek als Symbolfigur der SAG 96 3. Two Nations: Zur Gesellschaftsdiagnose der SAG 106 Die Metapher der two nations 106 "Das kirchliche Kleid abstreifen" 110 Berliner Arbeiter und die Grenze der Respektabilität 114 Von der Klassengesellschaft zur "Sozialen Arbeitsgemeinschaft" 120 Stadt- und Landdiskurse in der SAG 123 4. Soziale Mission und das Prinzip der Substitution 128 Terra Incognita und Altruismus als Abenteuer 128 Bürgerliche Kultur und soziale Mission 135 Erich Kocke und das Rettungsparadigma 139 Kaffeehalle und Festkultur: Substitution als Methode 145 Mission, Gewissen und Persönlichkeit: Religiöse Kulturmuster 152 5. Auf der Suche nach dem "wirklichen Leben" 159 Die SAG als Erfahrungsproduktionsmodell 159 Eine Generation des Unbedingten 166 "The Imagination of Powerlessness" 173 Der Arbeiter als "einfacher, bedeutender Mensch" 179 "Mit zum Volk gehören!" Eine Studentin in der Schraubenfabrik 184 Volksnähe als symbolische Ressource 193 Nahaufnahme II: Johanna Fränkel und die "Soziale Arbeitsgemeinschaft Berlin-West" 200 6. Angewandte Sozialforschung im "dunklen Berlin" 209 Die Verhältnisse kennenlernen 209 Ethnographie der Arbeiterfreizeit: Die "Vergnügungskommission" 217 Ordnungen des Vergnügens: Das Beispiel Kino 224 Der Missionar als Feldforscher: Richard Lau 228 Teilnehmende Beobachtung in der Fabrik 235 Betriebsforschung und angewandte Sozialwissenschaften 244 7. Der Führungsanspruch der Akademiker 1914-1922 254 "Sozial-Soldaten"? Die SAG im Ersten Weltkrieg 254 "Ver Sacrum": Friedrich Bredt und Oskar von Unruh 263 Kriegsende 1918: Masse und Führung 271 Landadel in der SAG: Die Trieglaffer Konferenzen 278 "Die Sprache der Höfe verstehen lernen" 286 Integrative Führung als Programm 296 8. Die Klubarbeit der SAG im Kontext der Jugendpflege 303 Jugenddiskurs und Jugendpflege nach 1900 303 "Geheime Miterzieher": Die Straße als Gegenspieler 313 Der Klub als zivilisierte Bande 322 Gutsherrschaft als soziales Modell: Die Ferienfahrten 329 Jugend als Problem und Jugend als Bewegung 333 9. Der lange Abschied von der Mission 1922-1933 340 Neue Klassenbezüge: Vom Sozialstudenten zum Werkstudenten 340 Volksbildung als neue Leitidee 350 Sozialismus und Christentum: Politische Neuorientierungen 355 Lauenstein: Identitätssuche und sozialpolitisches Engagement 359 Epilog: Die letzten sieben Jahre der Sozialen Arbeitsgemeinschaft 368 Nahaufnahme III: Mennicke, Thadden und die Arbeiter: Ein Brief aus dem Jahr 1927 377 10. Soziale Mission im "dunklen Berlin": Eine Bilanz 385 Die Logik der Metaphern: Die SAG zwischen 1911 und 1933 385 Bildungsbürger und Arbeitermilieu: Eine Beziehungsgeschichte 388 Von der Bildungselite zur "integrativen Elite" 391 Emotionen und Interessen 395 Quellen und Literatur 401 Dank 450
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