Robert Harris | Königsmörder

Robert Harris ist ein Garant für unglaublich detailreiche und spannende historische Romane. Dabei reicht sein erzählerisches Spektrum von der Antike (Pompeij) über das zwanzigste Jahrhundert (Enigma) bis in die Gegenwart (Ghost). Dieses Mal nimmt er sich den vielleicht schlimmsten Exzess politischer Gewalt vor, den die englische Geschichte zu bieten hat: die Jagd auf die Königsmörder nach dem Untergang des Cromwellschen Commonwealth im Jahre 1659. Nach der Wiederherstellung der Monarchie wurden 84, zumeist puritanische, Abgeordnete, die als Richter 1649 für die Hinrichtung von Karl I. gestimmt hatten, gejagt, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Cromwell selbst wurde exhumiert und nachträglich hingerichtet.

//vorbemerkung des autors

Dieser Roman ist die fantasievolle Neuschöpfung einer wahren Geschichte, der Suche nach den »Königsmördern« von König Karl I., der größten Menschenjagd des 17. Jahrhunderts - insbesondere der Verfolgung von Edward Whalley und William Goffe durch ganz Neuengland. Die Ereignisse, die Zeitangaben und die Orte sind historisch zutreffend, und fast jede handelnde Figur hat tatsächlich gelebt - außer Richard Nayler. Er musste erfunden werden: keine Menschenjagd ohne einen Menschenjäger. Wer er auch war, seine Identität ist jedenfalls im Nebel der Geschichte verloren gegangen. Sonst war ich bemüht, mich genau an die überlieferten Tatsachen zu halten, und habe dabei sogar einige entdeckt, die zuvor noch nicht bekannt waren, wie beispielsweise Goffes Geburtsort und -datum sowie die Identität von Whalleys zweiter Frau. Aber es ist nun einmal ein Roman. Wer der Geschichte weiter auf den Grund gehen möchte, findet im Nachwort einige Quellen. | Robert Harris, Juni 2022
 

 

Quelle: Dieser Buchtipp stammt aus unserem SEKO Newsletter KW 50/2022 mit Buch- und Rundfunktipps für literarisch Interessierte und Neuigkeiten rund um SEKO. Zur Anmeldung geht es hier.